Der Bayer ist ein feiner Kerl, der nicht nur seinen Widerwillen gerne in Schimpfwörtern verpackt. Nein, er kann sogar mit Schimpfwörtern loben. Und es damit wirklich nett meinen! Durch die Blume quasi. Wer zum Beispiel Katharina in Bayern heißt, hört nicht nur einmal im Leben das vermeintliche Schimpfwort „Ratschkatl“ (egal ob man viel oder wenig redet ;-)). Wer aber das „bayerische Augenzwinkern“, quasi ein nonverbales Kommunikationsmittel, rauszuhören vermag, der fühlt sich dadurch nicht abgewertet, sondern hat den typischen Urbayer verstanden: Er drückt damit seine Sympathie gegenüber der „Ratschkatl“ aus, ohne seine Gefühle zu offen bloßlegen zu müssen. Das kann zwar auch als Schimpfwort gemeint sein, in der Regel ist es jedoch ein liebevoller Kosenamen, den die Bezeichnete also bloß nicht zu ernst und auf gar keinen Fall zu Herzen nehmen sollte.
Egal, ob Sie aus Bayern stammen oder nicht: Bayerische Schimpfwörter sind einmalig! Da ich selbst in Bayern aufgewachsen bin und durch meinen Opa mit vielen bayerischen Schimpfwörtern aufgewachsen bin, aber längst nicht alle kenne, möchte ich hier eine Plattform bieten, möglichst viele Schimpfwortschätze zu sammeln. Meine eigenen Favoriten hierbei sind „Am Depp sei Brotzeitbeitl“, die „Freibierlätschn“ oder auch der „Schmarrnbeppi“. Neu waren mir zum Beispiel der „Karussellbremmser“ oder auch der „Breznsoiza“, beide eingereicht von Sprachschach-Lesern. Teilen Sie gerne mit mir Ihre besten bayerischen Schimpfwörter und deren Bedeutung, jeder Kommentar zählt. Sollten Sie beim Lesen der Schimpfwörter weitere Bedeutungen kennen, lassen Sie mich auch das gerne wissen. Ich freue mich über Gleichgesinnte. Hier finden Sie nun eine Liste bayerischer Schimpfwörter (längst nicht vollzählig, aber für einen Überblick darin, was die bayerische Sprache so vermag, reicht es allemal). Lesen Sie auch meine kleine bayerische Sprachbiographie in Schimpfwörtern!
Adabei, der | Person, die überall dabei sein/mitreden will (=auch dabei) |
Aff, der | alberne Person; eitler Mensch |
Am Depp sei Brotzeitbeitl | besonders lächerliche Form für Trottel, Tölpel, dummer Mensch |
Antn, die | Frau, die watschelt wie eine Ente und ebenso gerne quakt |
Asphaltschwoibn, die | (=Asphaltschwalbe); Prostituierte, leichtes Mädchen |
Auf da Brennsuppn dahergschwumma | unerfahren sein; ein Mensch, der keine Ahnung hat; Mensch ohne Bedeutung; beschränkter Mensch |
ausgschamt | unverschämt |
Bagage, die | Gesindel, Sippe; mit Kind und Kegel |
Bamhackleter, der | schmutzige Person |
Bazi, der | (durchtriebener) Schlingel |
Bettbrunzer, der | Bettnässer |
Bixlmadam, die | Frau, die sich ziemlich herrichtet, um reich zu wirken, aber eigentlich arm ist |
Bixn, die | eigtl.: Büchse; aber auch: Frau/Vagina; lebenslustiges, aufgewecktes Mädchen; Sprichwort: A oide Bixn ko a no krachn (eine alte Frau kann auch noch Spaß im Bett haben) |
Bixnmacher, der | (=Büchsenmacher); Vater mehrerer Töchter |
Blunzn, die | (Blunze = Blutwurst; Harnblase vom Schwein); dicke, unförmige Frau |
Bochratz, die | ungepflegte Person |
Bockfotzngsicht, das | Ungschickter Mensch |
Bodschn, oalder, der | Ein Gesicht, das zum Ohrfeigen einlädt; Bockfotzn: kräftige Ohrfeige |
Breznsoiza, der | (=Brezensalzer); wenig geistig bewegliche Person (die für das Salzen der Brezen zuständigen Bäckergehilfen mussten nicht sonderlich geistig helle sein) |
Britschn, die | Vagina; bösartige, redeselige Frau; Prostituierte |
brunzbislbled | richtig blöd |
Brunzkachl Brunzkachel/Brunzkache, die | alte Frau |
Brunzkopf, der | Pisskopf, Idiot |
da ganz da anda | (=der ganz der andere); jemand, der sich besser vorkommt |
Daddl, der | alter, zittriger Mann |
Daderer/Dadara/Datterer, der | (=Tatterer); Tattergreis |
damische Gretel, die | sehr dumme Frau |
damischer Uhu, der | Einer, der rumspinnt und nur blöde Ideen hat |
dasoachte Matz, die | eingenässte dumme Frau |
deppat | dämlich |
Decklkatz, die | Prostituierte, die offiziell arbeitet, da sie amtlich gemeldet ist |
Doagaff, der | (=Teigaffe); langweiliger, lahmer, begriffsstutziger Kerl |
Doidl, der | Blödmann, Trottel |
Dodl, der | Blödmann, Trottel |
Dolde, das | Depp, Trottel |
Doldi, der | ungeschickter, unzuverlässiger, alberner Mensch; Hanswurst; Dummkopf |
doorate/dosohrate/dosohrade/dusohrate Hehna | taubes Huhn |
Dotscherl, das | ungeschicktes Kind |
Drag/Track, der | Kind, das es faustdick hinter den Ohren hat; freches, lebhaftes Kind |
Drutschn, die | einfältige und ungeschickte Frau |
Dschamsterer, der | Liebhaber, Freund; in manchen Regionen ein Liebhaber, der seiner Liebsten voll und ganz hörig ist |
Fackl, das | Ferkel, Dreckspatz, Schmutzfink |
fad | langweilig |
fade Moin/Mollen, die | langweiliges Frauenzimmer; (Mollen = das Weiche im Brot) |
Fettel,die | beleibte Frau |
Flitscherl, das | leichtlebige junge Frau; Flittchen |
foischa Fuchzga, der | Person, die nicht die Wahrheit sagt; Betrüger (=falscher Fünfziger) |
Freibierlätschn, die | (=Freibiergesicht); Schnorrer |
gamsig | lüstern |
gescheate Moin, die | ungehobelte Frau |
Gifthaferl, das | Einer, der unbeherrscht ist und leicht in Zorn gerät |
glumpad | billiges, nutzloses Zeug |
goschad | vorlaut |
Grampfhenna/Krampfhenne, die | dumme Frau, die Unsinn redet; Frau, die sich für ein Anliegen zu stark einsetzt |
Grantler, der | mürrischer Mensch |
greißlig | hässlich |
Grippe/Grippl, der | Krüppel; dummer Mensch |
großkopfad | (=großkopfig); arrogant |
Gschaftlhuber, der | Einer, der sich durch geschäftiges Tun wichtig macht, aber eigentlich nichts zustande bringt |
gschamig | verschämt, schüchtern |
Gschdumpate, die | kleine/untersetzte Frau |
gscheat | dumm und ohne Umgangsformen, ungehobelt |
Gscheidhaferl, das | Besserwisser |
gschiaglad | schielend |
gschlampat | schlampig |
gschleckt | geschleckt, herausgeputzt (negativ), schleimig |
gschnappad | schnippisch, vorlaut, frech |
Gschwerl, das | Gesindel, Proleten |
Gsichtskrapfn, der | Mann mit hässlichem Gesicht |
Gspusi, der | Liebhaber |
Gwamperte, der/die | Jemand, der sehr dick ist |
gwamperte Molln, die | beleibte, dicke dumme Frau |
gwamperter Uhu, der | dicker & dummer Mensch |
Gwasch, das | Ursprünglich: trübe Flüssigkeit, auch Spülwasser Flüssiges, das trinkbar ist, aber dem Bayer nicht schmeckt. Da könnte er gleich Waschwasser trinken. Auch die Spezi nennt er Gwasch; fade Suppe, dünner Tee, Dünnbier |
Gwatschblatschal, das | (=Quatschplatscherl); Kind, das Unsinniges/Lustiges macht/sagt; (siehe Platsche) |
Hallodri, der | Taugenichts, der nicht gern arbeitet und unzuverlässig ist; auch: Casanova, Frauenheld; Betrüger |
Hampera, der | Nichtsnutz; vermögensloser Mensch; ein Armer, der nichts zu sagen hat |
Haring, der | sehr dünner Mensch |
Haumtaucher, der | unfähiger & unkonzentrierter Mensch |
Hiasl, der | dummer Kerl (aber auch bayerischer Rufname für Matthias) |
Himbeerdoni, der | (=Himbeertoni); Depp vom Dienst |
hintafotzig | hinterhältig |
Hirndappiger, der | beschränkter Kerl |
Hirndiwü, der | (=Hirndübel); verwirrte, eingebildete Person; Idiot |
Hirntoni, der | Depp, Dummkopf |
Hirsch, der | Narr, Tölpel, Einfaltspinsel |
hoaklat | heikel, wählerisch |
Hosnbiesler/Hosnbisler, der | einer, der sich in die Hosen macht; unreifer, junger Kerl |
Hua, die | Hure |
Huastnguadl, das | (=Hustenbonbon); kleines, mickriges Auto |
Hunzgrippe/Hundsgrippe, der | (=Hundskrüppel); bösartiger, gerissener Mensch; unerzogenes, unfolgsames Kind; v.a. in: Hunzgrippe verreckter! |
Kachl, die | alte Frau |
Karussellbremser, der | Trottel, der gerade noch gut genug ist, um ein (mechanisches) Karussell zu bremsen |
Katzlmacher/Katzelmacher, der | Italiener; auch: Familie mit vielen Kindern |
Klampahaferl | Petze |
Kletzn/Kletznsepp, der | sperriger, unkommunikativer Typ |
Kleschn, die | Prostituierte |
Klousterbritschn, die | Nonne |
Kniabiesla | (=Kniebiesler), unreifer Bursche |
Krattler, der | Taugenichts; Prolet |
Kreiz Biam Bam und Hollastaudn! | Fluchender Ausruf (=Kreuz, Birnbaum und Hollerstauden) |
Krisperl, das | schmächtiger und sehr dünner Mensch |
Kruzifix! | fluchender Ausruf |
Kuttenbrunzer, der | Bezeichnung für einen Geistlichen, Juristen und andere Berufsgruppen, die einen Talar tragen |
Lackl, der | ungehobelter Typ; großer, schlaksiger Kerl |
Lätschenbeni, der | antriebsloser, lethargischer Kerl; kommt auch von „Lätschn ziagn“, was mit dem Gesichtsausdruck zu tun hat |
Lauser, der | Schlingel, Lausbube |
Lebkuchapreiß/Lebkuachapreiß, der | (=Lebkuchenpreuße); Franke |
Loas, die | Schwein, Sau (sehr abwertend); besonders schmutziges Hausschwein |
Loimsiada, der / Loamsieder, der | langweiliger, fader Mensch (Loam = Leim, Siader = Sieder, etw. zum Sieden bringen); untätiger und denkfauler Hohlkopf; langsam arbeitender Mensch |
Lucki, der & Stenz, der | Hallodri, Verführer |
Mandla, der | Schlingel, Lausbub |
Matz, die | freche, schlagfertige Frau (früher eher negativ in Richtung vulgäre Frau, Dirne) |
Matz, greislige | hässliches Frauenzimmer |
Matz, gscheade/gschert | derbes, grobes, ungehobeltes Frauenzimmer |
Millilätschn, die | Milchgesicht |
Mistgurgel, die | bissige Frau |
Mistpritschen, die | bösartige Frau |
Mistviech, das | bösartige Frau |
Muhackl, der | Stoffel; unfreundliche Person, die nicht grüßt und keine Antwort gibt, wenn sie danach gefragt wird; entweder aus 1. Unfähigkeit oder 2. Boshaftigkeit, Hinterlist (je nach Region) |
Muichbubi,der | Milchbubi; unreifer, zarter, schwacher junger Kerl |
Nachtwachtl, der | (eigtl.: Nachtwächter); keine helle Person |
Narrischer, der | Verrückter, Geistesgestörter |
Nudlaug, das | (=Nudelauge; Harnröhrenöffnung des männlichen Gliedes); Dummkopf; auch: Person mit dicken Brillengläsern und schlechten Augen; überwiegend im österreichischen Raum beheimatet |
oaschichtig | (=einschichtig); unverheiratet |
ogsoachte Brunzkachel/Brunzkachl/Brunzkache | eingenässte alte Frau |
oida Daderer/Dadara/Datterer, der | (=alter Tatterer); alter Tattergreis |
oida Mo, der | alter Mann |
oide Rutschn, die | alte Frau |
oids Glump | Alte Person (= altes Zeug) |
oreidig / oraidig | hässlich, abscheulich, ekelhaft; aber auch: derb, seltsam |
Pfenningfuchser, der | Einer, der extrem geizig ist |
Pfuideifi, der | (=Pfuiteufel); Ein unappetitlicher Kerl; „du Pfuideifi, du greisliger“ |
Pfundshammel, der | Steigerung von Hammel; kann auch positiv verwendet werden: „Eigentlich bist mehr ois wia a Hammel, sovui mehr, daß d‘ ma‘ fast scho wieda g’foist“. |
Pladderter, der | Glatzkopf |
Platsche, die | Quatschmaul; Frau, die Geheimnisse ausplaudert |
Preiß, der | Preußen; wird in Bayern abfällig synonym für alle verwendet, die nicht des Bairischen mächtig sind |
Pressack, der | sehr dicker Mensch (vgl. die Speise Pressack) |
Pritschen, die | bösartige Klatschbase; Flittchen |
Ratschkatl, die | Frau, die gerne und viel redet |
Rindviech, das | begriffsstutziger Mensch |
Rotzbua, der | Rotzlöffel (nur Buben, da Bua = Bub); auch oft in der Kombination „Rotzbua, elendiger!“ |
Ruaschn, die | tollpatschige, verplante weibliche Person (als Nomen); voreilig handeln (als Verb), siehe hier mehr. |
ruachat | raffgierig |
Ruamzuzler, der | (=Rübenzuzler); nicht ernstzunehmender, unerfahrener Anfänger |
Saubande, die | Gesindel, Lumpenpack, vgl. Bagage |
Saudrack, der | Mensch (häufig ein Kind), der etwas Cleveres, Hinterlistiges gemacht hat |
Saupreiß, der | negative Verstärkung von Preiß |
Schdianghausratschn, die | Sehr neugierige Person (in einem Haus); neugierigste Informationssammlerin und -weitervermittlerin des ganzen Hauses |
schiach | hässlich |
Schicksen, die | Flittchen; abfällige Bezeichnung für ein Mädchen oder die Freundin |
Schlawiner, der | pfiffiger, gerissener, schlauer Mensch (meist wird ein Kind als solcher bezeichnet); stammt von Slowene (Slawonier) ab |
Schlawack, der | siehe Schlawiner |
Schlawuzi, der | siehe Schlawiner |
Schluchtnscheißer, der | Beleidigung für Österreicher |
Schmarrnbeni, der | einer, der viel Unsinn erzählt |
Schmarrnbeppi, der | einer, der viel Unsinn erzählt |
Schmatza, der | Schmatzer; jemand, der schmatzt |
Schnepfen, die | dumme Kuh; eine, die sich für etwas Besseres hält, Prostituierte |
Schnoin, die | (=Schnalle); Prostituierte |
Schoasbix, die | (Furz-/Scheißbüchse); Furzflittchen |
Schoasbloudern/Schoasblodan, die | (=Furzblase); nervige, dämliche Frau |
Schoasdromme, die | (=Furztrommel); Frau mit breitem, ausladendem Hinterteil |
Sparifankerl, das | Teufelchen; gewitztes, freches Kind |
Sprichfotzn, die | Jemand, der viel redet, aber nichts zusammenbringt |
Schupfabrunzn, die | unbeliebte Frau, naives Mädchen; auch oft in der Kombination: koudige Schupfabrunzn |
Spinodwachtl, die | Spinatwachtel; seltsam wirkende/schrullige ältere weibliche Person/Klatschbase |
Sprichbeitel, der | Einer, der große Sprüche macht |
Stodterer, der | Großstädter |
Strawanzer, der | Jemand, der sich herumtreibt |
Striezi, der | Strolch; Zuhälter |
Tratschen, die | Klatschbase |
Treckler, der | Trödler, Bummler; jemand, der trödelt |
treckln (Verb) | trödeln, zockeln, bummeln |
Tritschler, der | Jemand, der langsam macht und Zeit vergeudet |
Trutschen, die | dümmliche Frau |
Urschl, die | dummes, einfältiges Weib |
varreckta Hund, der | Tausendsassa, Teufelskerl; schlauer, abscheulicher oder schwieriger Kerl |
Verklamperhaferl/Verkloghaferl, das | Petze |
Waschweib, das | Klatschbase |
Watschengesicht, das | Ein dümmliches, freches Gesicht, das den Betrachter quasi auffordert, diesem eine Ohrfeige zu verteilen (vgl. auch: Der Watschnbam fällt glei um = Drohung, dass der Sprecher gleich eine Ohrfeige verteilt) |
Wedahex, die | ungepflegte Frau |
Weibatz, die | Weib/Weibsbild |
Weiberer, der | Weiberheld, Casanova |
Weiberleid, das | Frauenzimmer |
Weibsbild, das | Frau (abwertend) |
Wogscheidl, bsuffans, das | Betrunkene Person; jemand, der gerne über den Durst trinkt |
Wuaschtkuah, diafaugade, die | Abgemagerte, dünne Person; wie eine alte Kuh mit tiefliegenden Augen, deren Fleisch nur noch verwurstet werden kann |
Wurschtler, der | Ähnlich wie der Tritschler, nur dass der Wurschtler sich nicht durch seine Langsamkeit, sondern durch überflüssiges Organisieren & Tun hervortut |
zahnluckerter Uhu, der | Person ohne Zähne/mit Zahnlücken |
Zeck, der | Jemand, der aufdringlich ist und nervt |
Zefixmaledei! | Fluch; Zefix ist die abgeschwächte Form von Kruzifix |
Zipfelklatscher/Zipfeklatscher, der | Depp, Blödmann |
Zniachtl, das | Schwache, dünne, kleine, magere Person (vor allem im österreichischen Raum beheimatet) |
Zuagroaster, der | Zugereister, ursprünglich nicht-bayerischer Mitbürger |
Zwetschgenmanndl/Zwetschgenmanderl, das | dünner, schmächtiger Mann |
zwida | schlecht gelaunt |
Zwiderwurzen, die | schlecht gelaunter Mensch |
Es fehlt Ihrer Meinung nach ein saukomisches oder einfach wichtiges bayerisches Schimpfwort? Teilen Sie es mir per Kommentar mit und es wird aufgenommen!
Dialekt macht einfach Spaß! Doch das sieht nicht jeder so. Auch Kiezdeutsch genießt nicht den besten Ruf. Lesen Sie hier mehr: Lassma jetzt was über Kiezdeutsch schreiben! Musstu dann aber auch lesen!
Titelbild: Splitshire.com (künstlerisch hochwertig bearbeitet von Sprachschach)
Pingback: Meine kleine bayerische Sprachbiographie in Schimpfwörtern
Ist „Des is a loas“ auch ein bayerisches Schimpfwort? Hab des bisher nur von meinen Eltern und meinem Onkel gehört und wir sind ja im schwäbischen Sprachraum beheimatet. 🙂
Das sagt mir jetzt nichts. Höchstens in der Kombination ‚Lausbua‘. Was meinen deine Eltern denn damit? 🙂
a „Loas“ hat mit „Lausbua“ nix z’doa. A „Loas“ moant „Schwein“, „Sau“, iss aber viel abwertender.
Servus Hans, danke für deinen Kommentar. Ich habe mal recherchiert, aber ich finde nur Belege dafür, dass es sich von der Laus ableitet, nicht vom dem Schwein/der Sau. Es ist verwandt mit ‚Lauser‘, siehe dazu hier die Etymologie: http://www.dwds.de/?qu=Lauser. Ich bin aber mal gespannt, vielleicht kannst du mir ja das Gegenteil beweisen! 🙂
hmm, mei beweisen.
Aber zum Beispiel: http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/bayern-oberpfalz/artikel/von_der_zuchtl_und_ihre_fackln/344693/von_der_zuchtl_und_ihre_fackln.html
Wobei die „Loas“ jetzt wirklich ein übles Schimpfwort iss. Pfiati 🙂
Servus Hans,
tatsächlich, du hast vollkommen recht! 🙂
schwonzgarasch
=dorfmatratze
foigsfesthupm=
mädchen dass sich freizügig/provokant bekleidet
eine „loas“ ist ein besonders schmutziges hausschwein.
Stimmt, Anton, dank dir und dem Hans bin ich jetzt ein bisschen schlauer. Danke 🙂
Das ist nicht ganz richtig: „a Loas“ ist ein weibliches Schwein, das keine Ferkel mehr absetzen kann. Host mi?
da moand ma Zuchtsau
Und mein bayerischer Kollege möchte gerne noch folgende Schimpfwörter aufgenommen sehen: bixn, dolde, weibatz, schlawiener, saudrack, aufr da Brennsuppn dahergschwumma, hundskrippl. O-Ton meines Kollegen nach der Lektüre deiner Schimpfwörter-Tabelle: „Das hat mich gerade erheitert.“ 🙂
Oh ja, die gehören alle noch mit rein! 😀
Magst du deinen Kollegen mal fragen, was eine Dolde ist, wenn sie als Schimpfwort gemeint ist? Das kenne ich nämlich (noch) nicht.
„A Dolde is einfach a Depp oder a Trottel“, sagt mein Kollege Raimund. 🙂 Ich hoffe, du musst es nie verwenden. 😉
Ich kenne nur die Wörter Dodl oder mir geläufiger Doidl. Gefühlsmäßig würde ich beide Wörter mit Blödmann oder Trottel übersetzen.
Bin in Kindheit und Jugend sozialisiert bei Bad Tölz, Göttingen und Fulda
Loamsiader, der
Wenndzt jemand an den Ohren packen Maxi, weil er was anstellt, wirdz schnell
ein Ohrwaschlrennadz.
…und dann gibt’s do no des Gwatschblatschal, des der Opa gern oft g’sogt hod zu Eich und aa zu seine Kinda und des aa no, wia mia scho koane Kinda mehr warn. Und de Matz, de greislige oder de gscheate, foid mia aa no ei. Aba des is nimma nett zum moana, da is des Gwatschblatschal a echta Liebesbeweis dageng.
Das muss ich definitiv noch alles aufnehmen! 😀
Mega Liste!
Wie schaut’s mit der „Ruaschn“ aus? Von meiner Mutter gerne verwendet (wenn sie über ihre Mutter spricht): „Die oide Ruaschn scho wieda“ im Kontext dass meine Oma sich nicht konzentriert bzw. nicht auf Details achtet… auch wenn sie tollpatschig ist…
Ui, des gfoit ma :-). Ist aufgenommen!
Pingback: Ällabätsch: Bedeutung & Herkunft - Sprachschach.de
. . .heute nicht. Manfred
Mei, des gfoit mia a!
Ich bin zwar gebürtige Oberösterreicherin, aber viele Ausdrücke verwendet man bei uns genauso. Ich kann mich an dem Urbairischen (Urbayerischen?) nicht satthören. Lang lebe Monika Gruber „die Gruabarin“ und Co!
Hoffentlich bekommst du noch viele bairische Schimpfwörter „an den Kopf“ geschmissen, um die Liste zu ergänzen. 😉 Mir fällt nur ein, dass ich irgendwo den Fluch „Sackzement und Hollerstaudn!“ gehört habe. Vielleicht kennt das ja jemand. Ich schau sicher bald wieder vorbei.
Liebe Grüße, Christiane
Liebe Christiane,
vielen Dank für dein Kompliment, des gfoit mia narrisch! Sacklzement und Birnbam und Hollastaudn gibt es tatsächlich. Da diese aber Flüche sind, wollte ich sie nicht in die Tabelle schreiben, sondern einen neuen Artikel mit Flüchen anlegen. Aber wie es immer so ist: Viel Wille, aber wenig Zeit. Das ist aber definitiv etwas für die To-do-Liste! 🙂
Ich freue mich aber natürlich auch immer über österreichische Schimpfwörter und Flüche, immerhin sprechen die meisten Österreicher streng genommen Bairisch: https://www.sprachschach.de/tag/bairisch/
Das sympathische Österreichische ist aber definitiv auch bald mal einen Artikel wert! 🙂
Liebe Grüße
Katharina
Was bedeutet das Wort „Gwasch“?
Im Bairischen nennt man alles Flüssige ein Gwasch, das durchaus trinkbar ist, aber einfach nicht so richtig schmeckt. Auch die/das Spezi wird gerne so genannt (das kann ich aber wirklich nicht verstehen).
Spezi nennt man wahrscheinlich in Bayern Gwasch, weil es zwar trinkbar ist, aber nix gscheits halt, koa gscheits Bier halt!
Ansonsten: tolle Liste!
das stimmt so leider nicht. a gwasch ist ein ‚mixgedränk‘ aus kola, und deshalb ein spezi (das spezi is übrigens kein dialektwort, der spezi scho). a radler is und bleibt a radler. a limo und dergleichen (also nichtalkoholisches ’sofdrinks‘) werden im boirischen als kracherl bezeichnet.
Hallo Hans,
danke für deine guten Zusatzinformationen! Nur bei der Bedeutung von „Gwasch“ muss ich widersprechen, „Gwasch“ bezeichnet ursprünglich alle trüben Flüssigkeiten und wird mittlerweile auch verwendet als Bezeichnung für eine dünne Suppe, Dünnbier, dünnem Tee oder eben auch die Spezi bzw. den Spezi 😉 (siehe hier). Aber sicherlich ist die letzte Bedeutung die bekannteste. Danke für dein Kompliment, ich freue mich immer über engagierte Leser wie dich!
Viele Grüße
Katharina
Hallo KATHI,
i glaab, bei de Schimpfwörter foit no ‚doorat‘,
zum Beispiel doorate Heana.
LG Papa
Servus Fatta,
recht host! Zu ‚doorat‘ oder a ‚dorad‘ hob i gfundn, dass si‘ des von ‚dosohrad‘ abloat. Des is, wenn oana oane aufs Ohrwaschi duscht kriagt. Stimmt des oder hot des in dem Zsammenhang a bissl a ondere Bedeitung?
„doorat“, „dosohrat“ (kenne ich in der Variante „dusohrat“) moant z’erst amoi nix anders wia „taub“ und iss z’erst amoi koa Schimpfwort. Dazua braucht ma no des oide bayerische Wort „Kontext“ 🙂
„I red‘ und red‘ und du reagierst net“… von der tauben Person zur „dooraten Henna“ iss grad a kloana Schritt 🙂
Hob i glei eine gschriem! 🙂
noch a Anmerkung zum „Dolde“ weiter oben. „Dolde = Depp, Trottel“ iss richtig. Die weibliche Form ist nicht zutreffend, richtig ist die sächliche „ein Dolde“. Darüber hinaus war es ein tiefer Stich in’s oberbayerische Herz: „da Dolde“ iss ein Schimpfwort aus dem fränkischen Sprachgebrauch. KATHI! Hier iss Klärungsbedarf zum Thema „Geltungsbereich – was sind BAYERISCHE Schimpfwörter“ 🙂 🙂 🙂
Mei, wenn I di ned hätt :-D! Dafüa kimmt dann aba da Doldi eine, des is bairisch!
Servus,
du hast hier Saudrack mit Saudreck übersetzt. Das ist doch aber eigentlich eher eine Bezeichnung für jemanden, häufig ein Kind, der etwas cleveres, hinterlistiges gemacht hat. „So a Saudrack“
Bockfotzngsicht ist auch ein schimpfwort,(siehe watschngsicht)
PS bayrisch schreibt man mit y 🙂
Ui, ja, das werde ich noch hinzunehmen. Zu ‚bayerisch‘ versus ‚bairisch‘ siehe sprachschach.de/tag/bairisch/: Bayerisch ist alles, was mit dem Freistaat Bayern zu tun hat, Bairisch ist der Dialekt.
Gschdumpate, die = kleine/untersetzte Frau
hirndiwü = verwirrte, eingebildete Person
Gratuliere, da entsteht eine schöne Sammlung.
Mein Beitrag dazu:
Abteilung Schimpfwörter
Die Verbindung
gwamperter Uhu
Rotzbua elendiger
Ganz gschert
koudige schupfabrunzn
Abteilung Flüche
Sackl Zement nomoi na
Zenesn Schesn
Zefix halleluja
….
A’n schena sonndtog no
I kenn no commod-dorat. Des sagt ma wenn der andere aus Bequemlichkeit nix hört. Eine sehr häufige Pubertätserscheinung!
Ansonsten war ich über die Unmenge an SChimpfwörtern für Frauen geschockt. Bis du in so einem frauenfeindlichen Umfeld aufgewachsen, oder ist das tatsächlich im Bairischen so. Vom Gefühl her würd ich sagen, dass es in meinem (kindlichen) Umfeld weniger einseitig war. Vor allem diese Abwertung von Prostituierten und kein einziges Schimpfwort für die männliche Kundschaft – miese Doppelmoral!!!
Also an männlichen Schimpfwörtern fällt mir noch Sprichbeitel ein- einer, der große Sprüche macht und nix dahinter is. Dann der Kletzn oder Kletznsepp so ein sperriger, unkommunikativer Typ, ders Mei ned aufbringt. Bei uns gabs den damischen Uhu, einer der rumspinnt und nur blöde Ideen hat.
Ein unappetitlicher Kerl is a richtiger Pfuideifi – oder du Pfuideifi du greisliger!
I bin doch ned dei Himbeerdoni – ich bin doch nicht der Depp vom Dienst.
A Zwetschgenmanderl ist einer, der klein ist und wenig Muskeln hat.
Mehr foid mia jetz ned ei!
Servus! Geiberuam
Lackl = ist auch großer schlacksiger Kerl
Lätschenbeni = kommt auch von der Lätschn ziagn, was mit dem Gesichtsausdruck zu tun hat.
hagotzack = fluchender Ausruf
zefix = fluchender Ausruf
gruzinäsn = wie zefix
gruzitürkn = wie zefix
wobei man noch hinzufügen muss, soweit ich weiß, dass sich das gruzi auf das Kreuz bzw. kreuzigen bezieht. Auf weiteres möchte ich nicht eingehen.
Sacklzement numoi nei = fluchender Ausruf
Verkloghafei = Petze
„(Verdammt!) Kuruz(z)en und Türken (greifen an)!“
Schöne Liste!
Loamsiada: Ziemlich sicher Leim(!)sieder. Man kocht(e) meines Wissens Leim aus Knochen (und aus Häuten lt Wikipedia). Das dauert wahrscheinlich lange. Wahrscheinlich stinkt es auch, ist eine unangenehme Arbeit, und helle Köpfe fanden andere, bessere Arbeit. So passt es auch ganz gut zur hiesigen (oö Zentralraum) Verwendung: untätiger und denkfauler Hohlkopf.
Vielen Dank für diese Ergänzung! 🙂
Hallo! Tolle Sammlung! Liebe/r Geiberuam, da muss ich mal gleich ergänzen: die Kunden von Prostituierten werden mit Sicherheit als „oschtandig“ bezeichnet. Vor allem wenn’s a rechter „Letschnbeene“ is 🙂
Wünsche weiter vui Spaß beim Sammeln!
Danke schön! 🙂
Servus,
Also dei Sammlung ist bärig, schön wenn mann so etwas zam schreibt bevor es keiner mehr kennt.
Sprichfozn, für Jemanden der viel labert und sonst nix z’reißt.
Kruzitürken und Kruzinesen,das sagte mei oida Moasta immer.
Machs guad
L.G.Hardy
Merci dir! 🙂
Servus alle mita nander, bin verurteilt woard`n wega meiner boarischen „bezeichnung“ oalder Bodschn !
für mi is des nur a ausdruck für an ungschickten Mensch, bzw. an pantofel.
und ned wia behauptet „eine geringschätzung bzw. mißachtung einer Person.
Dummsuff, der
Lieber fleißiger Sammler!
Ein nur kleiner Hinweis: Der LOAMSIADA hat nichts mit „Lehm“ zu tun, LOAM kommt von „Leim“, daher die Verwandlung des „ei“ zu „oa“ wie bei vielen unserer Mundartwörter: „I schmia da glei oane!“, „Zwoa Oa“, „Loawedoag“ etc.
Früher stellten Schreiner, Hinterglasbildmaler u.a. ihren Leim selbst her. Es war Knochenleim (Granulat oder kleine Tafeln), der in einem Topf mit wenig Wasser gesiedet wurde, bis er flüssig und somit streichfähig war. Das war ein längerer Arbeitsprozess. Möglicherweise kommt die Bedeutung dieser Verbalinjurie daher.
Danke, Walbi, für die Aufklärung! 🙂
Hallo Katharina,
a ganz a guada Seitn, was dua do erfundn host.
I hätt no woas zum zuagebn … da Dampfplauderer … a Mensch wos red ums Redn wuin ohne wirkli was zum Thema beizumtrogn.
Un da wär no de Mistsau … a Frau die so dreckert is, wia de Sau im Mist.
Des woars vo mia aba no vui Spaß bei Dir wünsch i de Mensche un de Leid de des prima bairisch gfreit.
– Servus –
Grantig, Grantler
A Lätschn ziang
Gscheidhaferl
gschafteln, Gschaftler, Gschaftlhuaba
Gruzenaln (=Gruzediakn)
WIch was mit da “ obaboarischn knagwatschn“?:-)) Lg
Krax’n =
A) Buckelkorb
B) Auto
C) Unleserliche Handschrift
Alle drei Antworten sind richtig.
Herzliche Grüße von Salzburg nach Bayern.
Andrea
P.S. Ich kann im Dialekt nicht schreiben, verstehe aber jedes Wort.
Do faid nu da stoddrenza zefix
Hampera, der
Wia wars mid Brunzbisslblede Mistgurkn? Bzw einfach nur Brunzbisslbled. Des nimmt mei bruada gean hea und bedeit blöd, hoid no aweng „negativer* Form
Servus mitnand, i had nou a Wort:
Aschlinks = Rückwerts
Enka Kunigunde
Ich wüsste noch ‚Schluchtn Scheissa‘ und Mei Papa kennt noch ein ganz altes Schimpfwort ‚Diafaugade wuascht kua‘ und ‚bsuffas wogscheidl‘
Also Schluchtn Scheissa ist eine Beleidigung für Österreicher also kann man so sehen wie Saupreissn nur für Österreich. Diafaugade wuascht kua ist jemand der ganz abgemagert ist ,so wie eine alte kuh bei der die augen schon eingehen und nur noch verwurstet werden kann. Bsuffas Wogscheidl einfach wenn jemand bezrunken ist.
Von meine Großvater, Franke aus Nermberch (Nürnberg):
Kuttenbrunzer gebraucht als Bezeichnung von Geistlichen,
Findet sich auch bei http://www.mundmische.de/bedeutung/1656-Kuttenbrunzer
„Zuagroaster, der Zugereister, urspünglich nicht-bayerischer Mitbürger“
urSPÜnglich? Ist das etwa auch ne bayerische Redensart ;)?
Danke für den Hinweis! 🙂
Gsichtkrapfen = hässliches Gesicht
da Lauwaheiga geht nu o.
Ui, was ist denn ein „Lauwaheiga“?
Servus mitanand
Ich kenn aa no des Wort Freibierlätschn
Sehr beliebt bei uns im Schütznverein 😉
A scheene Seitn is des…
Zniachtl gäbs noch, Miache und viele viele mehr.
Beides sind Schimpfwörter für Frauen – Zniachtl geht auch für einen nicht-männlichen Mann (fia a Grischbal) – im Sinne von unbedarft, einfältig, begriffsstutzig, verlangsamt.
Hallo Elisabeth,
danke dir! Was ist denn ein/e „Miache“?
LG
Katharina
Servus miteinander, meiner Meinung nach sind die Übersetzungen von bockfotzngsicht und botschn vertauscht. Botschn ist ein Schussel. Bockfotzn ist eine gewaltige Ohrfeige.
Habe die Ehre.
Loamsieda – dieser Mensch arbeitet langsam
Drag – einer, der es faustdick hinter den ohren hat (Kind)
Ein Schimpfwort dass ich oft als Kind hoerte war:
Zefixmaledei
suppa seitn Katharina,
wie wärs mit die ‚gwamperte molln‘ (weibl). viel spaß.
Pfiade, Sevus, Hawaderre
Treckler und folglich auch treckln (trödeln, zockeln, bummeln) fehlt.
Doagaff – Huastnguadl – Schmatza – Lebkuachapreiß – Oanadhoib Saustoitürl – Hosnbiesla – Grippe – da ganz da anda – Hund, varreckta – Muichbubi
Hallo Sepp,
die Schimpfwörter sind super! Aber zu „oanadhoib Saustoitürl“ konnte ich nichts finden, wie ist denn da die Übersetzung? Und schau doch mal, ob die anderen Übersetzungen so von dir freigegeben werden können ;-).
Viele Grüße
Katharina
Oaschichtig = Einschichtig = Unverheiratet
Mandla od. Lauser = Schlingel, Lausbube
Doldi = Dummkopf
Gute Liste
LG Baschti
Schdianghausratschn (die neugierigste Informationssammlerin und -weitervermittlerin des ganzen Hauses)
sowie
Brez’nsoiza (wenig geistig bewegliche Person – die für das Salzen der Brezen zuständigen Bäckergehilfen mussten nicht sonderlich geistig helle sein….)
Danke dir, liebe Inge, habe ich so übernommen!
Wirklich eine tolle Liste. Was ich noch kenne wären die Freibierlätschn, die Schoasbix, den (oiden) Daderer, den Nudlaung, die fade Moin (k.A. wie man das schreiben könnte) und die K/Grampfhehn.
Als Erweiterung gibt’s die Brunzkache noch als ogsoachte.
Als Variante zum Schmarrnbeppi den Schmarrnbene.
Bayrisch ist einfach wundervoll.
Habe ich alle übernommen, danke dir! 🙂
Hallo Katharina, es fehlt der gute bayrische zipfeklatscher ist gleich wi..er
Gruß Helmut
Leider fehlen in der Sammlung einige Juwelen aus dem Fäkalbereich (oder sollte dieser ausgespart bleiben?) Sie sind mir als Oberpfälzer in lebhafter Erinnerung.
– die dasoachte Matz
– die Schoasbloudern
ich sehe einmal von möglichen Übersetzungen ab.
Nein, die sind ganz und gar nicht extra ausgespart worden. Vielen Dank für diese Juwelen! Stimmt denn meine Übersetzung so?
Also mia foid da no ei: Der Nachtwachtl (Nachtwächter -diesen Beruf haben nicht die hellsten Köpfe gemacht), Pladderter (ein Glatzkopf) , des Sparifankerl ( Teufelchen-sagt man bei uns zu oft zu kleinen , gewitzten,frechen Kindern- so a kloas Sparifankerl )- Hallodri (ein Weiberheld, Betrüger),Karussellbremser der (ein Trottel der gerade noch gut genug ist um ein Karussell zu bremsen -war ja früher mechanisch), Millilätschn (ein Milchgesicht),Katzlmacher (Familie mit vielen Kindern-früher Italiener in den 50ger Jahren), der Adabei (auch dabei…ein Mensch der überall mitmachen/mitreden will) Zahnluckerter Uhu (Mensch ohne Zähne),Brunskopf (Pisskopf -Idiot) Oid´s Glumb (bösartig -Alter Mensch)….
Ich bin ein Münchner Kindl-aber meine Eltern kommen aus Berlin und vom Bodensee 🙂
Super, liebe Silvia, habe ich alle aufgenommen! 🙂
Servus,
Bin zwar recht spad dro aberd Spinodwachtl muas eigwntlich a no nei, also „Spinatwachtel“, woaß ned wias bayrisch gschriem am besten ausschaud 🙂
Aber de Listn is wirklich top 🙂
Danke dir, ist aufgenommen :-).
Der gscheade Gloife (ungehobelter Mann) und der Dipferscheißer (Korinthenkacker) sollte da auch noch rein.
Hallo Frau Türmer
Seit 45 Jahren lebe ich in der niedersächsische Diaspora, habe jedoch meine niederbayrische Kindheit und Jungend unverändert present. Ich bin heute auf ihre Seite gestoßen und da sind mir gleich ein paar weitere schöne Ausdrücke eingefallen. Ich hänge sie einfach hier unten an.
Beste Grüße
Gernot Reitmayr
________________________________________________
Bisgurn bissige Frau („Mistgurgel“ in ihrer Liste)
Gloife ungehobelter Mensch
gnôfazn schlummern (ô offenes o), (s. M. Peinkofer:
„Der road Bua“)
Gschroamai (Geschreimaul) Einer, der lauthals seine
Meinung kundtut
Gschwoischädl (Geschwollener Schädel) Einer, der sich ganz groß
vorkommt
Hamme (Hammel) gemeiner Mensch
„Heng eam ei (nasal*), dem Hamme“ – Aufforderung
zum Beenden eines unerfreulichen Telefongesprächs
Krebezn kleines, unbedeutendes Geschöpf
Laddierl doofer, beschränkter Mensch
Lalle “
Woiserl (Waisenkind) kleines, unbedarftes Wesen
zôfichte, -ig dünn, ausgezehrt
zniefe, -ig klein, unbedeutend
*) Das Bayrische hat mindestens neun Nasale, wo das Französische drei und das Hochdeutsche gar keines hat.
Schöne Liste, vor Allem für einen Rheinländer, der oft in Müncen arbeitrt.
Kleine Ergänzung bzw. evtl. Korrektur:
Mir wurde vor ca. 40 Jahren in Bad Aibling die Bedeutung von „Kach(er)l“ etwas anders erklärt.
Wir waren als Preißn auf der Durchreise Richtung Mittelmeer und haben dort übernachtet. Beim Abendessen in der Gaststube setzten sich aus Platzgründen einige einheimische Herren zu uns mit an den Tisch und wir habe uns nett unterhalten. Irgendwann regten diese sich über einen anderen Anwesenden auf, der mit seiner Lautstärke die gesamte Gaststube beschallte. Es kam der Spruch „Mei, hot der a Fotzn!“. Auf unsere fragenden Blicke kam dann die Aufklärung: „Naa, Fotzn hoast Maul. Des woas Ihr maant is a Kacherl.“
I hätt no an „Rossboinsammler“ im Angebot. Einer, der es nicht zu mehr gebracht hat.
Ansonsten ist das eine super Idee.
I bi nu spader dro aber an loamsiada Host vagessn
Bedeutungen: [1] bairisch mundartlich, Schimpfwort: jemand, der nichts richtig auf die Reihe kriegt; Langweiler, langsamer Mensch. Herkunft: Die verhochdeutschte Form Leimsieder beruht auf einer Verwechslung von Leim mit mundartlich Laim (Lehm) und müsste Lehmsieder lauten.
Hallo Katharina,
mir fallen spontan noch zwei weitere bayrische Schimpfwörter ein.
Ich komme aus Niederbayern, I bin vom Woid dahoam.
Bei uns ist ein geläufiges Schimpfwort Hopperl, des. (= depperte Person).
Daraus ergibt sich auch noch das sogenannte „Ghopperlaz“ (ob man es so schreibt, weiss ich nicht). Dies beschreibt eine total idiotische Situation.
Das zweite Wort ist blatterter Semmegeist, der (= kahlköpfiger Mann).
Liebe Grüße, Tanja
‚Do besch jez bei de Preissa‘ (oder ‚bei Preissns‘ -> ‚bei den Preussen‘)
hat mal meine Nachbarin zu mir gesagt, als ich bei der Bunderwehr war.
Nach dem ich sie fragte, was sie meinte, sagte sie zu mir ‚Du bist jetzt beim Militär‘.
Zu ‚Laus‘, ‚Lois‘: ‚Do bisch a LOis (i maim Pelz)‘ -> ‚Du bist eine Laus (in meinem Pelz)‘.
Oder noch: ‚Do Daachblatt‘ (‚Do Dachplath‘) -> ‚Du Trottel/Idiot…‘, ‚dumm wie Brot‘
und noch: ‚Muckaseckle‘, ‚Muckasäckl‘ -> sehr kleines Teil/Einheit…, eigentlich wörtlich zu vergleichen mit: ‚das Genital einer Mücke/Stubenfliege‘.
Das hat aber wohl schon einen schwäbischen Einfluss. Ich komme aus der Gegend v. Dillingen/Do (nördlich der Do.).
Vielen Dank für die schöne Liste!
Was ist mit dem Leftutti, Lefduddi …? Gruß Michaela
Hallo! die Liste ist für mich sehr wertvoll, weil wir beim Stadt-Land-Fluss-Spielen in der Familie auch gern die Kategorie „Bayerisches Schimpfwort“ dabei haben. Mir ist noch eingefallen: Leftutti – Handlanger, bissi beschränktes Mädchen für alles.
an Gischpl is an ziamlich unruiger, rumzappelnder Mensch, der wo andre stört und nervt.
Es fehlt da „Zniefling“ = kleine/ kleinwüchsige Person
Hallo Katharina,
Danke für Deine nette Seite, die viele Lächler und Erinnerungen in mir hervorzauberte.
Hier spontan noch zwei Ergänzungsideen: „dirrer Heiter“ oder „Kletzn-Bene“.
Hallo Katharina,
wir haben im Kollegenkreis einen kleinen Wettbewerb, wer die schönsten Schimpfwörter aufschnappt.
Unser aller Liebling ist „Oide Voiksfesthupn“ = lautes Manns- oder Weibsbild (Volksfesthupe, ähnlich den Stadiontröten: nicht zu überhören, aber eher sinnentleert)
Gefolgt von „Waschbecknpoliera“ = übertriebener Pedant (Waschbecken aufs Sauberste polieren)
Und „Genaubügla“ = ebenso pedantisch (ja keine Falte ins Hemd bügeln).
Viel Spaß damit!
Ich finde nirgends eine Erklärung für Pfinsinger. Vll findet ja ihr was 🙂
Zwei ganz wichtige fehlen noch:
– Noagerlzuzla
– Gschwoischädl
Nassl/n: Unsympathische/s Frauenzimmer, Konkurrentin/en? Sonst (Keller-) Assel/n.
Siehe/höre „Schönheitskönigin von Schneizlreuth“ [https://www.youtube.com/watch?v=o4BYlbXr1RM].