Der Bindestrich das unbekannte Wesen überschrieb PR-Freelancer Andreas Quinkert einen Beitrag in seinem Blog und kritisierte darin insbesondere die bindestrichfaule SEO-Branche. Doch nicht nur bei Suchmaschinenoptimierern, sondern bei allen im Marketing tätigen Personen hat sich die Verwendung des Deppenleerzeichens bei mehrteiligen Zusammensetzungen etabliert. Warum ist dies so und wann setzt man den Bindestrich und wann nicht? Sprachschach erklärt die Bindestrich-Rechtschreibung.
Einer der Gründe, warum insbesondere SEOs keinen Bindestrich setzen, ist, dass Google für Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Schreibung mit Bindestrich in der Websuche zwar ähnliche, aber keine identischen Ergebnisse ausspielt. Zudem bereiten im Online-Marketing Zusammensetzungen aus englischen und deutschen Wörtern (Social-Media-Beratung vs. Social Media-Beratung) traditionell Schwierigkeiten.
Weitere Ursachen für die Missachtung:
- Unkenntnis der einschlägigen Regelungen
- Faulheit (Den Fehler bemerken eh nur Pedanten)
- Selbstverliebtheit (Ein Bindestrich in Komposita sieht nicht schön aus)
Überblick der Regeln zum Bindestrich
Für die korrekte Verwendung des Bindestrichs gilt im Deutschen ein einfaches Prinzip:
Zusammensetzungen werden im Deutschen in der Regel – im Gegensatz zum Englischen – zusammengeschrieben. Nur in Ausnahmefällen, die im Folgenden erläutert werden, darf ein Bindestrich stehen.
Ein Bindestrich kann bei schwer lesbaren und unübersichtlichen Verbindungen stehen (Desktop-Publishing vs. Desktoppublishing), zur Vermeidung von Missverständnissen sowie um einzelne Wörter in Zusammensetzungen hervorzuheben. Für englische Wörter gelten folgende Regeln: Fremdwörter aus dem Englischen.
Ein Bindestrich muss laut Bindestrich-Regeln bei Kopplungen von englischen und deutschen Wörtern stehen (Beispiel: Social-Media-Unternehmen), bei Zusammensetzungen mit Abkürzungen (Beispiel: SEO-Agentur), bei Verbindungen mit Zahlen (Beispiel: 14-tägig) sowie bei der Verwendung des Bindestrichs als Ergänzungsstrich (Beispiel: E-Mail-Marketing und -Werbung).
Kein Bindestrich darf bei Fremdwörtern gesetzt werden, wenn sie aus Adjektiv und Substantiv bestehen (Beispiel: Social Media).
Fazit
Die Bindestrich-Regeln sorgen dafür, dass selbst verfasste Texte von jedem problemlos gelesen und verstanden werden. Trotz teilweise verschiedener Möglichkeiten der Schreibung zusammengesetzter Begriffe, sollte man sich als Unternehmen in der Kommunikation nach außen dennoch auf eine einheitliche Schreibweise einigen (entweder Onlinemarketing-Seminar oder Online-Marketing-Seminar).
Damit Sie die Bindestrich-Regeln im Alltag künftig auch immer richtig anwenden, haben wir einen kleinen Spickzettel (PDF) für Sie erstellt, den Sie sich bequem herunterladen und griffbereit neben den Arbeitsplatz legen können. Der Link zum Cheatsheet lautet: Bindestrich-Cheatsheet.
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Ihnen genügt die Kurzversion des Artikels zur Bindestrich-Rechtschreibung für Marketer nicht? Sie wollen alles Wichtige zu dem Thema detailliert wissen? Dann surfen sie jetzt schnell weiter zur Langfassung meines ursprünglichen Beitrags.
Bild: © Sergey Nivens – Fotolia.com
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