„Die systematischen Fehler von heute sind […] mit hoher Wahrscheinlichkeit die neuen Regeln von morgen.“
Rudi Keller (2004): Ist die deutsche Sprache vom Verfall bedroht?
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Um was es hier geht
Dies soll kein Blog im Sinne von vehementer Sprachverteidigung sein, wie man sie zum Beispiel in den „Zwiebelfischkolumnen“ finden kann. Bastian Sick und seine Mitstreiter haben zwar die Beschäftigung mit der Sprache in der breiten Öffentlichkeit als beliebtes Thema etabliert, was ihnen hoch angerechnet werden muss, doch üben sie dabei bedauerlicherweise einen Konservatismus aus, der ihr Auge für das Wesentliche erblinden lassen hat und damit allen Sprachverteidigern gerade richtig kommt. Dialektale Ausprägungen wie der possessive Dativ (Dem Hans seine Tochter) haben keine Chance – sie sind falsch und deswegen Müll. Ernsthaft? Warum ist dann diese Form zur Anzeige von Possessivverhältnissen so weit verbreitet und einfach nicht totzukriegen? Klar – wir können Sprache in die Tupperbox legen, das Konstrukt aus Plastik, Lauten, Morphemen und Graphemen fest verschließen (sicherheitshalber mit einem Haushaltsgummi) und in das Gefrierfach verschließen. Aber was macht der Mensch im Jahre 2999 – nehmen wir mal an, er und sein Kühlschrank haben die 986 Jahre überlebt -, der nach wie vor aus dem Gefrierschrank lebt? Er wird wohl nicht nur ein großes Akzeptanzproblem innerhalb der Gesellschaft im Laufe der Jahre zu spüren bekommen (Zugehörigkeit durch Sprachidentität), sondern einfachste Lebensbedingungen kommunikativ nicht mehr in Sprache fassen können. Von fehlender ökonomischer und kreativer Sprachverwendung soll gar nicht erst die Rede sein. Den natürlichen Sprachwandel hat er nämlich nicht miterlebt.
Welche Themen Sie auf diesem Blog finden
Dieser Blog möchte zeigen, warum „Berliner Kiezjugendliche“ mit Ausdrücken wie Lass mal Kino gehn der deutschen Sprache einen Gefallen erweisen, in welchen Fällen sich Bastian Sick ziemlich geirrt hat und über welche Sprachverwendung sich unsere Enkel mal lustig machen werden. Aber auch Sprache, die allgemein als „schön“ angesehen wird, darf natürlich nicht fehlen. Der Blog soll aber auch bei Fragen jeglicher Art weiterhelfen, wann man beispielsweise standardsprachlich ein Komma korrekt setzen muss oder häufige Rechtschreibfehler. Und das alles komplett wertfrei. Versprochen.
Sie lieben Sprache, wollen aber in erster Linie von ihr unterhalten werden? Dann schauen Sie sich doch die 21 lustigsten Google-Suchanfragen an. Spaß garantiert!
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„Parantatam. Etwas möchte beginnen!“
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