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Der Grammatik-Rapper: Geiler als Goethe und so heiß wie Heine

Rapper mit Dreadlocks zeigt mit dem Finger in die Kamera

Aufgepasst Grammatik-Checker und Kollegen:
Ihr wollt in der deutschen Sprache wirklich was bewegen?

Grammatik pauken auf althergebrachte Weise mit Büchern und in Prosa ganz trocken,
Haut niemanden wirklich von den Socken.

Warum nicht mal ersinnen einen Rap,
Der in die ganze Chose bringt mehr Pep?

Dann hört jetzt gut auf meine Worte,
Denn ich bin einer von der lyrischen Sorte.

„Als“ oder „wie“, Ungleichheit oder Gleichheit: So lautet in deutschen Sätzen oft die Frage,
Die entscheidet über die grammatikalische Lage.

Nie dürfen „als“ und „wie“ verwendet werden ohne Unterschied,
Davon weiß schon jeder Fünftklässler zu singen ein Lied.

Nach einem Komparativ folgt stets das Wörtchen „als“, wie wahr.
Ebenso kommt nach einer Gleichheit „wie“, das ist doch klar.

Ein Beispiel möchte ich euch noch geben, Ohren gespitzt,
Damit die Regel auch wirklich gut sitzt.

München ist zwar größer ALS Augsburg, die schöne Stadt am Lech.
Doch nicht so alt WIE die Fuggerstadt, welch ein Pech 🙂

Eine Unsitte hat sich hartnäckig gehalten,
„Als wie“ kann als Paar weiterhin schalten und walten.

„Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor“,

Lässt Goethe sagen seinen Faust in der Szene „Nacht“.
Ein Germanist bei dieser sonderbaren Konstruktion nur lacht.

„Als“ und „wie“ müssen heute gehen getrennte Wege in einem deutschen Satz.
Hier bleibt tatsächlich nur für einen von beiden Platz.

Ich hoffe, ich konnte in diesen Zeilen was Vernünftiges lehren,
Und euer Wissen um eine weitere Lektion vermehren.

Wenn ihr habt bekommen an Grammatik große Lust,
Könnt ihr sagen mit stolzgeschwellter Brust:

Die Botschaft habe ich vernommen – bin kein armer Tor.
Dank Sprachschach bin ich nun klüger als zuvor.

 

Hat Ihnen der Grammatik-Rapper gefallen? Hier gibt’s noch mehr von Sprachschach: Häufige Rechtschreibfehler: Was wir unbemerkt falsch schreiben

 

Bild: © Joshua Resnick – Fotolia.com

Veröffentlicht von

Auch wenn während des Studiums Zahlen im Mittelpunkt standen, gilt meine Leidenschaft neben der französischen auch der deutschen Sprache - vor allem in gedruckter Form. Ob als freier Journalist für die Zeitung meiner Heimatstadt Augsburg, als langjähriger Spielberichterstatter für den dortigen Bundesliga-Klub oder als Autor eines französischen Jugendmagazins: In meiner Freizeit drehte und dreht sich viel um das Thema Schreiben. Auch beruflich habe ich als Content Manager mit Texten zu tun, und zwar überwiegend mit Webtexten für Online-Shops. Schach kann ich zwar nicht spielen, dafür spiele ich umso lieber mit Sprache. Sprachschach bietet mir eine wunderbare Möglichkeit, mich in Sachen Rechtschreibung, Grammatik & Co. einmal so richtig auszutoben. Hier geht's zu meinem Xing- und Google+-Profil!

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