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Mehrteilige Zeitungsnamen aus grammatischer Sicht

Zeitungstitel korrekt zitieren

Egal, ob die Erstellung einer Hausarbeit oder eines Blogartikels ansteht: Wenn aus einer Zeitung oder Zeitschrift zitiert werden soll, ist der Name der Publikation im eigenen Werk anzugeben. Dabei sind aus grammatischer Sicht zwei Dinge wesentlich: Wie ist mit dem Artikel bei Zeitungstiteln umzugehen, wenn dieser zum Namen gehört?  Und wie sieht es mit der Kongruenz im Numerus aus?

Zunächst die Sache mit dem Artikel: Bei einigen Zeitungsnamen gehört dieser zum Namen der Zeitung. Als Beispiel sei hier die überregionale Tageszeitung „Die Welt“ genannt. Oder „Die Zeit“. Steht der Zeitungsname im Nominativ, wird der Artikel in die Anführungszeichen mit eingeschlossen und großgeschrieben.

Beispiel:

„Die Welt“ ist eine deutsche Tageszeitung aus dem Hause Axel Springer.
Jeden Donnerstag erscheint „Die Zeit“.

Wenn er in einem anderen Fall steht, der sich in der Form vom Nominativ unterscheidet, bleibt der Artikel außerhalb der Anführungszeichen und wird kleingeschrieben.

Beispiel:

Der Moderator zitierte einen Artikel aus der „Welt“.

Bei der Erweiterung des Zeitungsnamens durch Partizipien, Adjektive, Pronomen o. Ä. gehört der Artikel ebenfalls nicht in die Anführungszeichen und wird kleingeschrieben.

Beispiel:

Die linksliberale „Zeit“ erschien erstmals am 21. Februar 1946.

Tipp: Wenn der Name – aus welchen Gründen auch immer – ungebeugt verwendet werden soll, kann man ihn an einen entsprechenden Gattungsbegriff anhängen:

Beispiel:

In der Wochenzeitung „Die Zeit“ stand ein interessanter Artikel zum Thema Asyl.

Abschließend noch eine Erklärung zur Kongruenz im Numerus: Laut Duden richtet sich der Numerus bei Zeitungstiteln nach dem Kernbegriff, lediglich fremdsprachliche Zeitungsnamen werden als Singulare behandelt.

Beispiel:

Die Westfälischen Nachrichten berichteten  ausführlich über dieses Ereignis.

Veröffentlicht von

Auch wenn während des Studiums Zahlen im Mittelpunkt standen, gilt meine Leidenschaft neben der französischen auch der deutschen Sprache - vor allem in gedruckter Form. Ob als freier Journalist für die Zeitung meiner Heimatstadt Augsburg, als langjähriger Spielberichterstatter für den dortigen Bundesliga-Klub oder als Autor eines französischen Jugendmagazins: In meiner Freizeit drehte und dreht sich viel um das Thema Schreiben. Auch beruflich habe ich als Content Manager mit Texten zu tun, und zwar überwiegend mit Webtexten für Online-Shops. Schach kann ich zwar nicht spielen, dafür spiele ich umso lieber mit Sprache. Sprachschach bietet mir eine wunderbare Möglichkeit, mich in Sachen Rechtschreibung, Grammatik & Co. einmal so richtig auszutoben. Hier geht's zu meinem Xing- und Google+-Profil!

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